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  • 24. April 2023

    Nachruf auf Barbara Crole-Rees

    Am 14. März 2023 ist Barbara Crole-Rees im 84. Lebensjahr in Lausanne verstorben. Wir trauern um eine außergewöhnliche Frau, die als Fundraising-Pionierin in der Schweiz und in Europa die Entwicklung unserer Branche und unseres Berufs nachhaltig geprägt hat. Hier einige der zentralen Stichworte aus ihrem reichen Lebenswerk: Direct-Mail-Expertin, Autorin des Fachbuchs «Erfolgreiches Fundraising mit Direct Mail» (Erstausgabe 1998), gefragte Dozentin in der Schweiz, in Deutschland und darüber hinaus, Gründungsmitglied und viele Jahre Vorstandsmitglied von Swissfundraising, Mitinitiatorin der European Fundraising Association (EFA) und langjährige Repräsentantin der Schweiz auf dem International Fundraising Congress in Noordwijkerhout.

    Barbara Crole-Rees

    Liebe Barbara,

    als wir uns das letzte Mal sahen auf dem Swissfundraising Day 2019 in Bern war die Freude bei uns beiden riesig. Es war so anregend in „alten Zeiten“ zu schwelgen. Seit Ende der 1990er Jahre bis Ende der 2000er Jahre haben wir des Öfteren unsere Frauenpower gemeinsam auf internationalen Fundraising-Konferenzen und Meetings eingebracht, ob in Noordwijkerhout, Brüssel, Birmingham oder anderswo – du für Swissfundraising, ich für den Deutschen Fundraising Verband. Als wir Pionier:innen aus ganz Europa uns zusammentaten, um gemeinsam die European Fundraising Association (EFA) zu erfinden, mussten wir in unseren jeweiligen Ländern viel Überzeugungsarbeit leisten, warum überhaupt eine europaweite Vernetzung von Fundraiser:innen notwendig ist. Es tat gut, in dir eine Kollegin zu haben, mit der ich mich auch mal „ausweinen“ konnte.

    Bei dem Zusammensein mit dir war Persönliches und Berufliches stets eng miteinander verwoben. Es war immer inspirierend mit dir Zeit zu verbringen, mit dir über dieses und jenes, über die und den in der Fundraising-Welt und darüber hinaus zu reden. Das „Hauptquartier“ deiner Agentur war in eurem schönen Haus in Lausanne. Es gibt eine ganze Reihe von einzigartigen persönlichen Erlebnissen, die ich dir zu verdanken habe, wie beispielsweise meine Verabschiedung aus dem Vorstand von EUConsult durch Alphornbläser am Genfer See oder die allererste Bergtour meines kubanischen Ehemanns Juanka, die du gemeinsam mit deinem Mann Markus Wieser für uns in den Schweizer Bergen möglich gemacht hast.

    Ganz viel für mich Neues über dich habe ich durch deine Mitwirkung in der SRF-TV-Reality-Reihe „Meine fremde Heimat“ (2020) erfahren, als du dich zusammen mit Markus auf eine Reise zurück in deine alte Heimat im heute polnischen Kolberg begeben hast. Dein offener Bericht über eure Flucht und eure schlimmen Erfahrungen als Flüchtlinge haben mich tief berührt.

    Die Nachricht über deinen Tod macht mich sehr traurig. Ein Besuch bei dir in Lausanne stand fest auf meiner Liste für die Zeit „nach Corona“. Dr. Christoph Müllerleile brachte es in seiner WhatsApp-Nachricht auf den Punkt: „Ich habe gerne mit Barbara Crole zu tun gehabt.“ So wird es ganz vielen anderen auch gehen, du wirst uns allen fehlen.

    Ich danke dir von Herzen für die Zeit, die ich mit Dir hatte.

    Dr. Marita Haibach

     

     

     

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