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30. August 2024Pressemitteilung
Kooperation von DFRV und DZI schafft mehr Klarheit in der Spendenstatistik
Zwei zentrale Akteure der deutschen Zivilgesellschaft werden in der Spendenforschung verstärkt kooperieren: Der Deutsche Fundraising Verband, DFRV, und das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen, DZI, stimmen sich bei ihren jeweiligen Erhebungen, Analysen und Veröffentlichungen zum Spendenverhalten zukünftig eng miteinander ab.
Das Ziel: mehr Klarheit, Verlässlichkeit und Stringenz der Angaben etwa zum Spendenvolumen, den Spendenzwecken und zum Spendenverhalten in Deutschland. Außerdem wird durch die neue Kooperation der Zugang zu Instrumenten der Marktforschung für viele Spendenorganisationen erleichtert. Das soll ihre Planungs- und Entscheidungsprozesse im Sinne eines wirksamen und wirtschaftlichen Mitteleinsatzes weiter stärken und professionalisieren.
Wie viel wird in Deutschland gespendet, wie viele Menschen spenden überhaupt – und für welche Zwecke? Auf diese einfach wirkenden Fragen geben die in Deutschland veröffentlichten Studien bisher teils sehr unterschiedliche Antworten. Das liegt an den eingesetzten, unterschiedlichen Erhebungsmethoden. Es kommt zum Beispiel darauf an, wen man fragt: die Menschen ab 10, 16 oder 18 Jahren? Alle Deutsche, Deutschsprechende oder alle hier Lebende? Auch wie die Daten erhoben werden, hat Auswirkungen auf die Ergebnisse: auf der Straße, an der Haustür, per Telefon oder Online.
Das DZI stützt sich bei den Analysen seiner Spenden-Statistik neben den hochwertigen Daten der Spenden-Siegel-Organisationen vor allem auf die Daten des Sozio-oekonomischen Panels, der renommierten Erhebung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Sie stützt sich auf die Befragung von 30.000 Menschen und ist eine der größten und am längsten laufenden multidisziplinären Panelstudien weltweit. Entsprechend umfassend und fundiert ist die sich darauf stützende Berechnung des jährlichen Spendenvolumens in Deutschland: Es lag 2023 nach Angaben des DZI in Kooperation mit dem DIW bei 12,8 Mrd. Euro.
Der Deutsche Spendenmonitor erhebt seit 30 Jahren das Spendenverhalten der Deutschen sowie Imagewerte und Bekanntheit verschiedener spendensammelnder Organisationen. Derzeit wird die jährliche Studie durch Bonsai Research im Auftrag des Deutschen Fundraising Verbandes durch eine Umfrage unter 5.000 Internetnutzer*innen zwischen 16 und 70 Jahren in Deutschland durchgeführt, die Rückschlüsse auf die Gesamtbevölkerung zulassen.
Die Daten aus dem Spendenmonitor ergeben beispielsweise ein Spendenvolumen von 5,8 Mrd. Euro im Jahr 2023. Ein Widerspruch zu den vom DZI veröffentlichten 12,8 Mrd. Euro? Nein! Denn im Spendenmonitor werden Spenden nur bis zu maximal 1.500 Euro pro Jahr berücksichtigt – im Sozio-oekonomischen Panel aber bis zu 30.000 Euro. Der DFRV und das DZI haben sich jetzt darauf verständigt, dass deshalb die Spendensumme aus dem Spendenmonitor zukünftig als Teilsumme kenntlich gemacht und zusätzlich die umfassende, von DZI und DIW gemeinsam berechnete Spendensumme genannt wird. Zudem wurden weitere Details wie etwa die Formulierung einzelner Fragen oder die Einteilung der abgefragten Spendenzwecke harmonisiert.
Transparenz des Spendenverhaltens ist nicht nur für die interessierte Öffentlichkeit wichtig – um die Bedeutung des Engagements besser zu erkennen und Vertrauen zu fassen – sondern auch für Spenden sammelnde Organisationen – um gut informiert und kompetent über den Einsatz der ihnen anvertrauen Mittel entscheiden zu können. Deshalb erleichtert die neue Kooperation von DFRV und DZI nun den Zugang zu den vertraulichen Marktforschungsdaten des Spendenmonitors ganz erheblich: Von sofort an erhalten Organisationen, die das renommierte Spenden-Siegel tragen, beim Erwerb der Umfrageergebnisse die gleichen finanziellen Vergünstigungen, wie sie bisher nur den Mitgliedern des DFRV angeboten werden.
Larissa Probst, Geschäftsführerin des Deutschen Fundraising Verbandes betont, dass es „ein riesiger Mehrwert ist für die Medienarbeit, aber auch für die Zivilgesellschaft selbst, ihre Bedeutung und Größe durch eine verbesserte Erhebung der Marktzahlen belegen zu können“.
Prof. Tom Neukirchen, Beirat im DFRV äußert sich begeistert „Für mich geht ein Traum in Erfüllung, dass endlich die Kräfte der Zivilgesellschaft in der Marktforschung gebündelt werden – und man gemeinsam für Forschung und Praxis viel mehr erreichen wird“
Burkhard Wilke, Geschäftsführer des DZI, meint: „Die Bereitschaft zum Spenden erfordert neben Empathie verlässliche Informationen und Vertrauen. Diese Grundlage wollen DZI und DFRV mit der neuen Zusammenarbeit stärken. Kooperation in der Zivilgesellschaft ist möglich und nötig, gerade auch bei sehr heterogenen Profilen und Aufgaben der Akteure.“
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Pressekontakt
Michael Gugat
Kommunikation und Marketing
Deutscher Fundraising Verband e.V.
Brüderstr. 13 | 10178 Berlin
E-Mail
Tel.: 030 – 30 88 3180 – 0Über den Deutschen Spendenmonitor
Der Deutsche Spendenmonitor liefert jährlich verlässliche und vergleichbare Aussagen über den Spendenmarkt (Spenderquote, Spendenhöhe, Spendenzwecke, Einstellung zum Spenden) und ermittelt die Bekanntheit teilnehmender Organisationen und ihr Image. 2023 wurden 5.049 Menschen in Deutschland im Alter zwischen 16 und 70 Jahren online befragt. Die Studie wird vom Marktforschungsinstitut Bonsai GmbH durchgeführt, welches u.a. auch die Otto-Trendstudie 2023 – Ethischer Konsum sowie die Social Media Studie “Werteindex” verantwortet.
Über den Deutschen Fundraising Verband
Der Deutsche Fundraising Verband e.V. stärkt die Kultur des Gebens und vertritt die Interessen der einzelnen Fundraiser*innen, der im Dritten Sektor tätigen gemeinnützigen Organisationen und der sie unterstützenden Dienstleister*innen in Deutschland. Er fördert die Professionalisierung des Berufszweigs sowie die Umsetzung von Transparenz und ethischer Prinzipien in der Branche. Ihm gehören rund 1.700 Mitglieder an.
Mit über 1.700 Mitgliedern ist der DFRV europaweit der zweitgrößte Bundesverband seiner Art. Seit seiner Gründung 1993 fördert der Deutsche Fundraising Verband e.V. den regionalen, nationalen und internationalen Informations- und Erfahrungsaustausch im Fundraising, engagiert sich zu Fragen der Spendenethik und vertritt die Interessen des Fundraisings in Politik und Öffentlichkeit. In Deutschland gewinnt Fundraising immer mehr an Bedeutung. Ganz entscheidend für diese positive Entwicklung ist die zunehmende Professionalisierung des Faches, zu der der Deutsche Fundraising Verband e.V. (DFRV) in einem erheblichen Maße beigetragen hat. Seit fast 30 Jahren setzt sich der DFRV für die Weiterentwicklung und gesellschaftliche Anerkennung des Fundraisings in Deutschland ein. 1993 wurde der DFRV zunächst unter dem Namen Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmarketing (BSM) als Berufsorganisation der Fundraiserinnen und Fundraiser in Frankfurt am Main gegründet. Der Begriff „Sozial“ stand dabei für „Gesellschaft“, „Marketing“ für die Mittelbeschaffung für gemeinnützige, mildtätige, kirchliche und politische Zwecke. Dazu gehört nicht nur die Akquise von Spenden, sondern alles, was die Verwirklichung der gennannten Zwecke unterstützt.Da der DFRV in den vergangenen Jahren Aufgaben erfüllt hat, die über die Tätigkeit eines reinen Berufsverbandes hinausgehen, beschloss die Mitgliederversammlung 2011 die Umwandlung des DFRV von einem Berufsverband in einen gemeinnützigen Fachverband. Für die Neuausrichtung waren zum Teil tief greifende Veränderungen in der Satzung des DFRV nötig. So ist der Verband ab 2012 nicht nur als gemeinnütziger Fachverband aktiv, sondern kann neben Einzelpersonen erstmals auch juristische Personen als Mitglieder aufnehmen.
Der Deutsche Fundraising Kongress das größte und renommierteste Branchentreffen im deutschsprachigen Raum. Jährlich versammeln sich Fundraiser*innen aus Non-Profit-Organisationen drei Tage lang zum Fachdialog. Mit dem Deutschen Fundraising Preis würdigen wir als Deutscher Fundraising Verband besondere Leistungen in der aktuellen Spendenwerbung. Die Auszeichnung ist der bundesweit wichtigste Branchen-Award.- Kategorien:
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