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Positionen

Fundraising in der Politik

Ohne Fundraiser*innen und deren Arbeit für gemeinnützige Projekte wäre der Non-Profit-Bereich in Deutschland nicht denkbar. Der Deutsche Fundraising Verband identifiziert Themen, die für Fundraiser*innen relevant sind und beteiligt sich an politischen und gesellschaftlichen Diskussionen. Ziel des Verbands ist es, Debatten um das Thema Fundraising anzustoßen, bessere Rahmenbedingungen für das Spendensammeln in Deutschland und Europa zu schaffen und so die Kultur des Gebens nachhaltig zu stärken.

Informieren Sie sich auf diesen Seiten über die Agenda des Verbands und erfahren Sie mehr über unsere politische Arbeit! Sie haben Gesprächs- oder Beratungsbedarf? Wenden Sie sich gerne an uns.

Mit dem Start der 19. Legislaturperiode des Deutschen Bundestags setzt sich der Deutsche Fundraisingverband e.V. intensiv für besser Rahmenbedingungen für die Arbeit von Fundraiser*innen und des gesamten Non-Profit-Bereichs ein.

Mehr als 50 Prozent der erwachsenen Deutschen spenden, ebenfalls engagieren sich mehr als 50 Prozent ehrenamtlich und jeder zwölfte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte arbeitet im Dritten Sektor. Die Zahlen zeigen: Der Non-Profit-Bereich hat eine enorme gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung für Deutschland. Die Politik bildet diese Relevanz jedoch nicht genügend ab. Noch immer erschweren komplizierte Förderstrukturen und bürokratische Anforderungen NPOs den Zugang zu öffentlichen Mitteln und behindern das Sammeln von Spenden. Steuerliche Regelungen, wie etwa die Porto-Steuer (sh. Position Porto-Steuer) hindern Organisationen zusätzlich daran, ihre finanziellen Ressourcen so effektiv und im Sinne ihres Satzungszwecks zu verwenden.

Auch die spendenden Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sehen das Problem: Über 70 Prozent von ihnen fordern nach einer Studie von Kantar TNS bessere Förderung, Bürokratieabbau und steuerliche Erleichterungen für Vereine. Der 19. Bundestag und die Bundesregierung haben in der kommenden Legislaturperiode die Gelegenheit, die Zivilgesellschaft zu stärken und die vielen Engagierten in Deutschland zu würdigen und zu unterstützen. Der DFRV fordert deswegen die Politik auf, zusammen mit Fundraiser*innen und dem Non-Profit-Bereich für bessere Rahmenbedingungen zu sorgen und somit die Kultur des Gebens nachhaltig zu stärken.

Konkret fordern wir:

  • Berücksichtigung von gemeinnützigen Vereinen und Stiftungen bei zukünftigen wirtschaftsfördernden Programmen der Länder, des Staates und der EU
  • Staats- und Länder-Unterstützung der Vereine und Stiftungen z.B. bei der Umsetzung der europäischen Datenschutzgrundverordnung durch Beratungs- und Fortbildungsangebote
  • Sonderporto für Spendenwerbung
  • Reformierung des Gemeinnützigkeitsrecht und konkreter Bürokratieabbau für gemeinnützige Organisationen
  • Reformierung der Umsatzsteuer für gemeinnützige Organisationen

Seit dem 1. Juli 2010 hat der Gesetzgeber verschiedene Post-Produkte mit einer Umsatzsteuer belegt, die bisher umsatzsteuerfrei waren. Unbeachtet von der Öffentlichkeit ist dies für viele gemeinnützige Einrichtungen und Organisationen ein dramatisches Problem. Denn: Einrichtungen im Dritten Sektor arbeiten und kommunizieren im großen Umfang mit Postprodukten – sei es beim Versand von Mitglieder-Magazinen oder Informations- und Spendenbriefen. Die dadurch entstehenden Kosten gehen zu Lasten unzähliger humanitärer Projekte und all jener, die auf die gemeinnützige, humanitäre Hilfe aus Deutschland angewiesen sind.

Der Verband hat sich für die Verhinderung der Einführung der Umsatzsteuer auf Post-Produkte eingesetzt. Hierzu wurde ein Arbeitskreis ins Leben gerufen, der Lobbyarbeit im Bereich Umsatzsteuer auf Porto betrieben hat. Unterstützt wurde der Arbeitskreis durch das vom Verband initiierte Aktionsbündnis Stopp-Porto-Steuer.

Der DFRV fordert einen Stopp für Umsatzsteuer auf Porto für Organisationen und Einrichtungen, die einen gesellschaftlichen Beitrag leisten für Zwecke der Werbung für Spenden, die nach § 10b Absatz 1 und § 34g des Einkommensteuergesetzes steuerbegünstigt sind.

Der Deutsche Fundraising Verband setzt sich für einen modernen Datenschutz ein, der Sicherheit und Transparenz gewährleistet, zugleich aber eine zielgruppengerechte Kommunikation ermöglicht.

Fundraiser*innen arbeiten tagtäglich mit großen Datenmengen – sei es Spender*innendaten, Kontakte zu Ehrenamtlichen oder anderen Bezugsgruppen. Der Deutsche Fundraising Verband will zukunftsfähige Lösungen für eine moderne Datenschutzgesetzgebung entwickeln. Ziel ist es, einerseits Bürger*innen zu schützen und deren Persönlichkeitsrechte zu wahren, andererseits die Kommunikation mit (potenziellen) Spender*innen für Fundraiser*innen möglichst barrierearm zu gestalten. Darüber hinaus ist es die Aufgabe des Deutschen Fundraising Verbands, die komplizierte Datenschutzgesetzgebung auf operativer Ebene zu vereinfachen.

Ausführliche Informationen bezüglich unseres Umgangs mit Ihren persönlichen Daten gemäß Europäischer Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) finden Sie hier.

Im Schnellverfahren wurde im Sommer 2012 in Russland ein Gesetz verabschiedet, dass dem Ansehen und der Arbeit vieler russischer Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO) großen Schaden zufügen könnte: Alle Organisationen, die von ausländischen Quellen Geld erhalten und in Russland politisch aktiv sind, müssen sich in einem Register sogenannter „ausländischer Agenten“ erfassen lassen und unterliegen einer strengen Finanzkontrolle, die Verstöße mit hohen Geld- oder Gefängnisstrafen ahndet.

In einer funktionierenden solidarischen Gesellschaft müssen Spender*innen frei und ohne Druck entscheiden können, wem Sie Gelder zur Verfügung stellen. Organisationen müssen ebenso frei und ohne Druck diese Gelder annehmen können, solange Sie transparent darlegen, dass sie die eingeworbenen Mittel ordnungsgemäß verwenden. Es ist in keiner Weise mit den Prinzipien einer solidarischen Gesellschaft vereinbar, dass Organisationen in dieser Weise massiv in Ihrer Arbeit behindert werden.

Deswegen appelliert der Deutsche Fundraising Verband an die Bundesregierung und die Mitglieder des Deutschen Bundestags, sich offen gegen das so genannte russische „Agentengesetz“ zu positionieren und sich gegenüber der russischen Regierung für eine Aussetzung beziehungsweise Rücknahme des entsprechenden Gesetzes einzusetzen.

Fundraising und Ethik

Der Deutsche Fundraising Verband setzt sich aktiv für die Einhaltung ethischer Grundsätze im Rahmen der Spendenwerbung ein, mit dem Ziel Spender*innen und seriöse Spendenorganisationen zu schützen. Denn Vertrauen ist die elementare Grundlage für erfolgreiches Fundraising.

Deswegen hat der Verband 19 Grundregeln für eine gute, ethische Fundraising Praxis entwickelt. Sie wurden auf der Mitgliederversammlung 2008 verabschiedet und auf der Mitgliederversammlung 2013 um Regeln für Organisationen und Dienstleister*innen erweitert. Die 19 Regeln beziehen Stellung zu Themen wie Datenschutz von Spender*innen, Mittelverwendung und Vergütung von Fundraising-Mitarbeiter*innen.

Ergänzend hat der Verband auf seiner Mitgliederversammlung im April 2012 die Charta der Spenderrechte verabschiedet. Sie beschreibt die Rechte von Unterstützern gemeinnütziger Projekte, um ihnen ein langfristiges Engagement sowie die Stärkung ihrer eigenen Interessen und der solidarischen Zukunft in Deutschland zu ermöglichen. Ziel ist es, dass sich alle Non-

Im April 2010 wurde eine Schiedskommission eingerichtet, die über Verstöße der Verbandsmitglieder gegen die 19 Ethikregeln oder die Charta der Spenderrechte entscheidet. Die Schiedskommission kann von sich aus tätig werden oder von jedem kontaktiert werden, der einen Verstoß beobachtet hat.