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  • 3. November 2023

    Hilflos im Krieg?

    Zur Lage in Israel, Gaza, und dem Nahen Osten

    Der brutale und schockierende Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober mit 1.400 Toten und mehr als 200 Geiseln, überwiegend Zivilist*innen, hat in Israel und weltweit Entsetzen hervorgerufen. Israel reagiert mit militärischer Härte und greift die Hamas im Gazastreifen an, hier gibt es nach ersten Berichten mehrere tausende zivile Opfer, große Zerstörungen, und ein großes Leid der Zivilbevölkerung. Es gibt bewaffnete Auseinandersetzungen auch an anderen Grenzen Israels und in der West Bank, und zunehmend Sorgen, dass der Konflikt sich noch weiter ausbreiten wird und weitere Länder und Gruppen sich daran beteiligen könnten.

    Die Bilder und Berichte aus Israel und Gaza beschäftigen und verstören Menschen weltweit, und führen neben vielen Solidaritätsbekundungen und -aktionen für die zivilen Opfer in Israel und Gaza leider auch zu einem massiven Anstieg von Hassbotschaften und auch tätlichen Angriffen in vielen Ländern. In Deutschland, wo wir auf Grund unserer Geschichte eine besondere Verantwortung für die Sicherheit jüdischer Menschen, für die Menschenrechte und den Frieden verspüren, verzeichnen wir, wie in vielen anderen Ländern, einen dramatischen Anstieg von Antisemitismus, es gibt tätliche Angriffe auf Jüdinnen und Juden und Bombenanschläge auf jüdische Einrichtungen, aber auch eine massive Anfeindung von Menschen muslimischen Glaubens. Und es gibt, wie in jedem Krieg, Propaganda und Fehlinformationen auf allen Seiten, verstärkt durch neue technische Möglichkeiten zur Fälschung von Bildern und Videos, vor allem in den sozialen Medien. Durch Internetsperren und Einreise- und Drehverbote ist eine unabhängige Berichterstattung z.B. aus Gaza derzeit kaum möglich.

    Im Moment scheint es schwer vorstellbar, dass es eine baldige Verbesserung oder gar friedliche Lösungen geben könnte, und es ist sogar zu befürchten, dass es in nächster Zeit noch weitere Wellen von Hass und Zerstörung geben könnte, sowohl im Nahen Osten, aber auch von und gegen Menschen, die hier in Deutschland leben. Umso wichtiger ist es, dass wir die wenigen Initiativen und Organisationen stärken, die sich für die humanitäre Hilfe für die Opfer einsetzen, gegen Antisemitismus und gegen die Anfeindung von Muslimas und Muslimen, für friedliche Lösungen und Begegnungen, für den Schutz von Zivilist*innen im Krieg, für das humanitäre Völkerrecht, und für eine wahrhafte Berichterstattung.

    Einige Mitgliedsorganisationen des DFRV sammeln Gelder und leisten derzeit verstärkt humanitäre Hilfe im Nahen Osten, vor allem in Gaza, aber auch anderen Gebieten:


    Eine Gruppe von jüdischen, muslimischen, und christlichen Organisationen hat einen gemeinsamen Appell gegen Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Fremdenfeindlichkeit veröffentlicht.

    Es gab eine Reihe öffentlicher Aufrufe von politischen Vertreter*innen und auch von Organisationen zur Solidarität mit Jüdinnen und Juden in Deutschland:
    Ein breites Bündnis von politischen und kirchlichen Organisationen rief auf zu einer Kundgebung gegen Terror, Hass und Antisemitismus in Berlin, ähnliche Aufrufe gab es in einigen anderen Städten.

    Unsere Mitgliedsorganisation Amnesty International aber auch andere Organisationen setzen sich für eine Achtung der Menschenrechte, des humanitären Völkerrechts, und eine freie Berichterstattung ein, sowie auch gegen Hassbotschaften im Internet:

    Obengenannte Organisationen und Initiativen stellen nur einen Ausschnitt der Aktivitäten in Deutschland dar. Wir fügen gerne weitere Beispiele der Liste hinzu, in dem Sie unten einen Kommentar hinterlassen oder uns eine E-Mail schreiben an info@dfrv.de.

    Ein Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen, zu dem der Deutsche Fundraising Verband zählt, hat das Statement “Nie wieder ist jetzt. Gemeinsam gegen Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit.” verfasst

    Kommentare(1)

    • Jürgen
      • Jürgen
      • 8. November 2023

      Spenden ist sicher wichtig. Aber einen langfristigen Frieden im nahen Osten wird es voraussichtlich erst dann geben, wenn dort auch eine “Kultur des Friedens” bereits in den Familien beginnt: denn gibt es in der MENA Region lt. UNICEF Statistiken ein hohes Ausmaß an häuslicher Gewalt: gegen Kinder (das Spezialgebiet von Franz Jedlicka), und gegen Frauen (z.B.: Bücher von Valerie Hudson).

      MfG Jürgen